Mit Beschluss des IT-Planungsrates von 2017 ist die Anwendung des Standards XPlanung für den Bereich Planen und Bauen verbindlich. Betroffen sind Bebauungspläne, Flächennutzungspläne sowie Pläne aus dem Bereich Raumordnung und Landschaftsplanung. Im Fokus dabei steht, den Datenaustausch zu vereinfachen sowie hochwertige und einheitlich aufgebaute Datenbestände zu nutzen.
Viele kennen das Problem: In anderen Systemen erstellte hochwertige Bauleitpläne lassen sich nicht oder nur mit großen inhaltlichen Verlusten in ein anderes System überführen. Aber auch eine Informationsabfrage über mehrere Gebietskörperschaften ist vielfach unmöglich. Selbst innerhalb eines Hauses lassen sich die Datenbestände –da sie aus unterschiedlichen Systemen stammen– nicht gemeinsam auswerten.
Diese heterogenen Datenbestände sind in der aktuellen Verwaltungspraxis ein großes Problem: Prozesse werden verlangsamt, der Personaleinsatz vergrößert und die Transparenz geht verloren. Auch können neue Auswertemöglichkeiten so nicht zum Einsatz kommen. Deshalb gibt es die zentrale Anforderung, die Daten der digitalen Planung zu standardisieren.
Geoinformationssystem als zentrale Plattform
Geoinformationssysteme (GIS) haben nun eine zentrale Rolle. Hier werden nicht nur einzelne Planwerke erstellt. Auch die Sammlung aller Daten und der Aufbau von zentralen Datenbeständen ist eine elementare Aufgabe. Auf Basis dieser gesammelten Informationen können klassische Auswertungen erstellt werden; beispielsweise: Welche Leitungskorridore bieten sich an? Wo kann Wohnraum verdichtet werden?
Der zentrale, aktuelle und gut dokumentierte Datenbestand (Verfahrensstände, Rechtsstand, Datum der Rechtskraft) ist auch eine wichtige Basis für Bauauskunft und Baugenehmigung. Und mit der Möglichkeit der Web-Veröffentlichung ist zusätzlich die Basis für OZG-Leistungen und INSPIRE gelegt.
Seit Beschluss des IT-Planungsrates sind die Anfragen, ein GIS dafür einzusetzen, stark angestiegen. Viele Anwendende haben ihre Systeme auf XPlanung umgestellt und können nun Daten austauschen. Auch mit Hilfe von Landesprojekten -beispielsweise im Bereich INSPIRE, Pflichtenhefte oder flächendeckender Datenerfassung – wird die XPlanung weiter vorangetrieben. In Konsequenz wächst der interoperable Datenbestand täglich.
Autor
Steffen Freiberg ist seit 1998 bei der IP SYSCON GmbH tätig und arbeitet dort im Vertrieb, Account Management und im Projektmanagement. 2020 übernahm er zudem die Leitung des Geschäftsbereiches Planung. IP Syscon befasst sich seit über 25 Jahren mit der digitalen Bauleitplanung.