Was wäre, wenn die Polizei von Verbrechen wüsste, noch bevor sie geschehen? Und was, wenn Einsatzkräfte ein vollständiges Bild der Lage hätten, bevor sie am Tatort eintreffen? Was wie Science-Fiction klingt, ist längst Realität. Real Time Crime Center machen Echtzeit-Datenanalysen zur Grundlage des polizeilichen Handelns.
Aus Polizei-Perspektive ist die Digitalisierung ein zweischneidiges Schwert: Einerseits führen Big Data, künstliche Intelligenz oder E-Commerce zu neuen Formen von Kriminalität. Andererseits eröffnen die intelligente Verknüpfung von Daten sowie deren Analyse und Bereitstellung in Echtzeit viele Chancen für die Verbrechensbekämpfung. Wie moderne Technologien die Polizei bei der operativen Prävention und der Einsatzsteuerung unterstützen, verdeutlicht das Beispiel des Real Time Crime Center (RTCC).
Was ist ein Real Time Crime Center?
Der englische Begriff des Intelligence led policing bringt die Zielsetzung eines Real Time Crime Center (RTCC) auf den Punkt: Agieren statt reagieren dank intelligenter Datenverarbeitung. Der Vorsatz einer proaktiven Arbeitsweise meint die vorbeugende Kriminalanalyse, die schnelle Vorbereitung von Einsatzkräften auf dem Weg zum Einsatzort sowie die reibungsfreie Kommunikation der Sicherheitsorgane während des Einsatzes.
Möglich machen das leistungsstarke Datendrehscheiben, die heterogene Datensätze verarbeiten, verknüpfen und relevante Informationen in Echtzeit auf digitalen Karten bereitstellen – auf jedem Endgerät, überall und zu jeder Zeit.
In Sachen datenbasierter Kriminalitätsbekämpfung gilt: Die Technologie muss im Dienst der polizeilichen Arbeit stehen – und darf sie nicht bremsen. Voraussetzung dafür ist ein integratives System, das die Implementierung und Nutzung unterschiedlicher Geräte und Datensätze erlaubt. ArcGIS von Esri erfüllt diesen Anspruch: Unabhängig von Zeit und Ort, von Endgerät oder Datenquelle stellt die Geoinformationsplattform den Analysten des RTCC Informationen für die Weiterverarbeitung und die Kommunikation ins Feld zur Verfügung. Die Einsatzkräfte sehen die Ergebnisse auf einer digitalen Karte.
Verbrechen vorhersagen
Die Real Time Crime App von Esri zeigt, wie die datenbasierte Verhinderung von Delikten aussehen kann. Als Herzstück des RTCC durchsucht die App in Sekundenschnelle alle angebundenen Datenbanken und wertet Adress- und Personendaten, Ermittlungsdaten und Straftatbestände, Notrufstatistiken und verdächtige Interaktionen im Netz aus.
Das Ergebnis: Interaktive Karten, die einen Echtzeit-Überblick über die kriminalpolizeiliche Lage liefern. Das erlaubt präventive Maßnahmen und ein vorausschauendes Patrouillen-Management.
Zwischen Notruf und Einsatzort
Auch bei Einsätzen können Daten zu lebensrettenden Informationen für die Einsatzkräfte werden. Sie geben Antworten auf Fragen wie: Was genau ist passiert? Wie viele Personen sind an der Tat beteiligt? Und: Sind die Personen bewaffnet?
Zwischen Notruf und Einsatzort bleibt den Analysten des RTCC nur wenig Zeit, um die Einsatzkräfte vorzubereiten. Gerade unter Hochdruck muss Verlass auf die Daten sein. Denn die Informationen über beteiligte Personen, die Beschaffenheit des Einsatzorts, die Verkehrslage oder mögliche Fluchtwege dienen als Entscheidungsgrundlage für die Einsatzleiter und sind Voraussetzung für ein gemeinsames Lagebewusstsein.
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