Das Städtebau-Projekt „Praille-Acacias-Vernets“ (PAV) im Kanton Genf ist ein Mammutvorhaben. Es erstreckt sich über ein 230 Hektar großes Genfer Gebiet, auf dem die Bauarbeiten bereits begonnen haben und noch bis zum Jahr 2060 andauern werden. Als Pate fungiert ein Digitaler Zwilling.
Fabien Pignoly, République et Canton de Genève
Bei PAV handelt es sich um eine der größten Umwandlungen in Europa. So sind im Rahmen des Projekts „Praille-Acacias-Vernets“ langfristig sechs verschiedene Stadtviertel mit einzigartigem Charakter, mehr als 12.000 neue Wohnungen, 6.000 Arbeitsplätze sowie neue Schulen, ein Park und die Renaturierung von zwei Flüssen vorgesehen.
Nachhaltigkeit ist gefordert
Das Vorhaben des Kantons bietet enormes Potenzial für den kantonalen Wohnungsbau und stellt eine einzigartige Entwicklungsmöglichkeit im Herzen des Ballungsraums dar, der dringend weiteren Wohnraum benötigt.
Zuständig für Städteplanung und räumliche Entwicklung ist das Departement für Raumplanung des Kantons Genf. Es hat die Aufgabe, die verschiedenen öffentlichen Politikbereiche wie Raumplanung, Wohnungsbau, Mobilität, Umwelt und Energie aufeinander abzustimmen. Gleichzeitig ist es Aufgabe der Behörde, im Kanton Genf heute und für die Zukunft kontrollierte sowie nachhaltige Planungsvorhaben zu fördern.
Das Projekt wird transparent
3D-Visualisierung künftiger Szenarien ist für Entwicklungsgebiete dieser Größe von wesentlicher Bedeutung. Denn nicht nur Behörden oder Immobilienunternehmen, sondern auch die Bürgerschaft können jederzeit informiert und in das Planungsvorhaben einbezogen werden.
Planung und Umsetzung des gigantischen Projekts gliedern sich in mehrere Phasen: Dazu zählen Entwicklung, Visualisierung, Vergleich und Anpassung möglicher Szenarien. Für die Städtebauplanung setzt das Departement für Raumplanung des Kantons Genfs die Online-Anwendung ArcGIS Urban ein. Sie ermöglicht plattformunabhängiges Arbeiten und die Einbindung von ober- und unterirdischen Projektdaten in unterschiedlichen Formaten.
Die Lösung baut auf der im Kanton genutzten GIS-Umgebung auf und verwendet das vorhandene 3D-Städtemodell, dem dann detaillierte 3D-Modelle einzelner Gebäude- und Infrastrukturprojekte hinzugefügt werden.
Vergleich per Mausklick
Dank der auf ArcGIS Urban-Regeln basierenden Arbeitsweise lassen sich die Indikatoren für die verschiedenen Szenarien mit einem Mausklick berechnen und miteinander vergleichen. Anschließend können in ArcGIS CityEngine Visualisierungen der geplanten Bauwerke erzeugt und im Digital Twin der Stadt abgebildet werden.
Fabien Pignoly, Stadt- und Raumplaner und Projektleiter im Kanton Genf, zieht ein Fazit:
„Mit ArcGIS Urban schaffen wir Transparenz und können in verschiedenen Phasen des Planungsprozesses unterschiedliche Städteplanungsszenarien erproben sowie dabei die Genauigkeit verschiedener Detailebenen nutzen.“
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