Unser Leben hängt am Netz. Bevölkerung und Unternehmen müssen ständig mit Energie versorgt werden. Anderenfalls droht Stillstand. Um das zu verhindern, digitalisiert und optimiert der Verteilnetzbetreiber Westnetz seine Prozesse. Auf einer Baustelle in Merzen kommen dafür Drohnen zum Einsatz.
Die Westnetz GmbH, eine Eon-Tochter, gestaltet die Energiewende aktiv mit.
Beim Bau einer Umspannanlage im niedersächsischen Merzen nutzt Westnetz Drohnentechnologie für die Baustellendokumentation. Die Lösungen helfen dabei, exakte Aufmaße zu erstellen, da die Luftbilder auf den Zentimeter genau Baugruben ausmessen können. Dabei fliegt die Drohne regelmäßig eine programmierte Flugroute über dem Baustellenbereich ab. Die Aufnahmen entstehen in einer Höhe von 30 bis 100 Metern.
Diese Dokumentationen dienen auch als Basis für Online-Baubesprechungen: Kurz vor dem virtuellen Team-Meeting werden Befliegungen durchgeführt und die aktuellen Bilder dann den Projektbeteiligten zur Verfügung gestellt. Die Fortschritte des entstehenden Umspannwerks sowie die genauen Maße einzelner Bauabschnitte sind so jederzeit für alle Mitarbeitende einsehbar.
Über Westnetz
Die Westnetz GmbH ist ein Strom- und Gasverteilnetzbetreiber im Westen Deutschlands, mit Sitz in Dortmund. Die Eon-Tochter gestaltet die Energiewende aktiv mit – durch die Schaffung intelligenter Netze. Ein wichtiger Faktor dabei ist der Einsatz von GIS-Anwendungen, um vor allem im Bereich des Ausbaus auf moderne 3D-Kartografien zugreifen und so interne Abläufe verbessern sowie Auswirkungen auf die Umgebung dokumentieren zu können.
Zwei Projektschritte: Erfassung und Auswertung
Die cloudbasierte End-to-End-Software für die drohnenbasierte Kartenerstellung „SiteScan for ArcGIS“ ist für Flugplanung und -durchführung zuständig. Sind alle Parameter entsprechend konfiguriert, fliegt die Drohne automatisiert die Strecke ab und erfasst die Daten.
Um eine kontinuierliche Baudokumentation zu erhalten und Fortschritte sichtbar zu machen, erfolgen die Flüge wöchentlich. Der Aufwand ist minimal: Bei einer Konfiguration von knapp 100.000 Quadratmetern beträgt die reine Flugzeit etwa 20 Minuten. Inklusive Rüstzeit der Drohne wird ein Arbeitsaufwand von rund 45 Minuten veranschlagt.
Im zweiten Schritt findet dann die Datenverarbeitung statt. Bei der „Photogrammetrie“ werden aus Fotos 3D-Modelle erstellt. Das Prozedere: Die Drohne liefert Bilder, die mit GPS-Koordinaten hinterlegt sind, und in der Nachbearbeitung durch Site Scan entsteht dann ein Orthomosaik – also Luftaufnahmen, die frei sind von Überlappungen sowie perspektivischen Verzerrungen.
Der Nutzen ist vielfältig
Mit der Drohnenbefliegung lassen sich Arbeitsabläufe wesentlich verbessern: Alle Daten sind online verfügbar und Baustellenbesprechungen können virtuell durchgeführt werden, so dass nicht jeder einzelne Dienstleister oder Subunternehmer vor Ort sein muss. Ein weiterer großer Vorteil: In ArcGIS lassen sich die gewonnenen Daten dann weiter analysieren und in den Westnetz-Geodatenpool integrieren.
Fazit:
Die Zukunft heißt Location Intelligence.
Die Energieversorgung wird eine der großen Herausforderungen der Zukunft bleiben. Mit der Technologie von Esri kommt eine neue Komponente ins Spiel, um sie zu meistern: Location Intelligence.
Die Sammlung, Aufbereitung und Analyse von Geodaten schafft Erkenntnisse, die die Energiewende vorantreiben. Und Energieversorger sind in der Lage, ihre kostenintensiven, laufend wachsenden Anlagen effizient zu optimieren, zu warten und zu verwalten.