Wir treten gerade im Eilschritt in die Ära der Daten ein. Für Unternehmen entsteht dadurch enormes Geschäftspotenzial – vorausgesetzt sie setzen Daten richtig in Wert.
Welche Rolle dabei Location Intelligence spielt und wie die Zukunft aussieht, verraten die drei Managing Partner von Esri Deutschland und Schweiz: Jürgen Schomakers, Peter Jäger und Philipp Ullherr.
Was ist Location Intelligence?
Peter Jäger: Kurz kann man sagen: Location Intelligence ist eine spezifische Form von Business Intelligence und beantwortet geschäftsrelevante Fragen mit Raumbezug. Beispielsweise, wenn wir uns fragen, wo es in Lieferketten zu Engpässen kommen kann; wo der ideale Filialstandort ist; oder eben: Wo Krankenhäuser in Pandemiezeiten gegenseitig Kapazitäten bereitstellen müssen.
Jürgen Schomakers: Während Manager*innen diese Fragestellungen früher häufig mit dem Bauchgefühl oder Exceltabellen beantworteten, kommen heute moderne Technologien zum Einsatz. Technologien, die Daten wie Geografie, Demografie, Umsatz oder Verkehr verknüpfen – und auf dieser Basis fundierte Antworten ermöglichen. Diesen Ansatz nennen wir Location Intelligence.
Warum ist Location Intelligence in Unternehmen auf dem Vormarsch?
Philipp Ullherr: Das Datenwachstum nimmt exponentiell zu. Bis zu fünf Mal mehr Daten sollen laut Prognosen die Unternehmen bis 2025 anhäufen. Wir alle wissen: In diesen Daten steckt ungeheures Geschäftspotenzial – vorausgesetzt sie werden richtig in Wert gesetzt.
Jürgen Schomakers: Genau hier kommen Location Intelligence Tools zum Einsatz. Sie ermöglichen die Kombination von Geo-, Business-, IoT– und weiteren Daten. Und beantworten auf dieser Basis raumbezogene Fragestellungen wie die eingangs erwähnten.
Peter Jäger: Wichtig ist in diesem Kontext, dass moderne Location Intelligence Tools diese Antworten in leicht verständlicher Form geben und allen relevanten Stakeholdern bereitstellen. Wir kennen das aus unserem Smartphone-Alltag. Alles muss heute intuitiv sein. Der Anspruch der Nutzer an Usability ist hoch wie nie – in Unternehmen ist das nicht anders.
Welche Rolle nimmt Esri dabei ein?
Philipp Ullherr: Location Intelligence ist nicht nur für Wirtschaftsunternehmen spannend. Auch sozial und ökologisch engagierte Organisationen beantworten zusehends raumbezogene Fragen auf Basis von Big Data und Co. Wir als Unternehmen befähigen Organisationen aus dem privaten und öffentlichen Bereich, ihren Zielfragen möglichst schnell gerecht zu werden.
Wie genau?
Jürgen Schomakers: Seit Jahren bieten wir spezielle Programme wie das Disaster Response Program (DRP) für die Katastrophenhilfe und Gesundheitsbehörden oder unsere langjährig erfolgreichen Schulprogramme zur Förderung von Digitalkompetenz an.
Peter Jäger: Besonders wichtig ist uns in diesem Kontext das Thema Datensicherheit. Wir bei Esri sind kein Datenlieferant – auch wenn unsere Technologie es ermöglicht, unterschiedliche Datentypen gebündelt zu visualisieren. Dennoch wissen wir als 40 Jahre altes Unternehmen genau, wie sich der Umgang mit Daten verändert – und legen bei unserer ArcGIS Technologie besonderen Wert auf Datensicherheit und – schutz.
Wie wird sich Location Intelligence in den nächsten zehn Jahren verändern?
Jürgen Schomakers: Dass an Künstlicher Intelligenz und Machine Learning kein Weg vorbeiführt ist klar. Diese Entwicklung hat auch auf die GeoIT ganz klare Auswirkungen – insbesondere auf die Art und Weise, wie effizient und genau Anwender*innen mit Location Intelligence Tools arbeiten werden.
Was bedeutet das für das C-Level?
Peter Jäger: Bis 2030 sollen die meisten Unternehmen KI zur Unterstützung und Beschleunigung der Führung und Entscheidungsfindung einsetzen. Eine besondere Rolle kommt Machine Learning zu, bei dem Computer riesige Datensätze analysieren, um die Beantwortung von Fragen zu beschleunigen.
Philipp Ullherr: KI allein reicht jedoch nicht aus. Führungskräfte sehen bereits, dass Machine-Learning-Programme einen Kontext aus der realen Welt benötigen, um KI mit der physischen Welt zu verbinden. Genau diese Brücke baut Location Intelligence.
Wie wird sich Esri in den nächsten Jahren verändern?
Jürgen Schomakers: Die Welt der Softwarearchitekturen und die Art und Weise wie Software bereitgestellt wird, wandelt sich rasant. Alles wandert in die Cloud; an Software as-a-Service- und Platform as-a-Service-Angeboten führt kein Weg mehr vorbei. Wir bieten für ArcGIS entsprechend verschiedene Deployment-Varianten an – mit dem Ziel unsere Lösungen so einfach wie möglich für jede Branche zugänglich zu machen: On-Premise, als SaaS oder auch als PaaS.
Gibt es weitere Entwicklungen?
Peter Jäger: Auch E-Commerce und Self-Service im B2B sind auf dem Vormarsch. Wir weiten gerade unser Angebot entsprechend aus, um unseren Kunden den Zugang zu Services, Credits und Tools noch einfacher zu gestalten. Der persönliche Kontakt zum Kunden steht trotz dieser Entwicklung für uns nach wie vor an erster Stelle.
Philipp Ullherr: Wie wichtig es heute ist, digital aufgestellt zu sein und auf SaaS-Angebote zu setzen, hat der Lockdown klar gezeigt. Doch nicht nur die Technologie ist entscheidend, auch die Kultur! Wir bei Esri entwickeln daher unsere flexible Arbeitsweise in bester New-Work-Manier kontinuierlich weiter.
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