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Die Karte als Grundlage für humanitäre Hilfseinsätze

  • 5 minute read
  • Wolfgang Emmer
Quelle: Alex Kühni (Beirut)
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Mitglieder von humanitären Hilfsorganisationen betreten Orte, an denen die komfortable Ordnung unserer westlichen Welt ferner Luxus ist. Lesen Sie hier anhand von drei Einsätzen, wie sich die oft diffuse Lage in Krisengebieten mit der richtigen Technologie besser überblicken lässt.  

Erdbeben, Explosionen, Kriege – so unterschiedlich wie die Ursachen für humanitäre Hilfe sind, so verschieden sind die Bedingungen, die vor Ort herrschen. Die humanitären Helferinnen und Helfer der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) des Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) wissen das nur zu gut. Sie unterstützen Einsatzkräfte vor Ort und blicken auf eine traditionsreiche Vergangenheit im Kampf gegen Armut und für mehr Frieden zurück. 

Entsprechend breit sind sie aufgestellt. Neben der Koordination konkreter Einsätze, spielt auch deren technologische Unterstützung eine zusehends wichtige Rolle. Geoinformationssysteme (GIS) leisten in diesem Kontext heute einen wertvollen Beitrag – von der Erfassung des Status-quo in Krisengebieten bis hin zu Koordination von Hilfsmaßnahmen. Wie genau, das zeigen wir anhand drei aktueller Einsätze.

Albanien 2019: Die Lage nach dem Erdbeben überblicken

Diese Karte visualisiert die humanitäre Unterstützung aufgrund des schweren Erdbebens in Albanien. Quelle: DEZA 

Im November 2019 erlebte Albanien das schwerste Erdbeben (6,4) der letzten Jahrzehnte. Das Epizentrum lag rund 10 Kilometer nördlich von Durrës, der zweitwichtigsten Stadt Albaniens. Den von der DEZA entsandten Einsatzkräften des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) ist die Situation noch gut im Gedächtnis.

Schweizerische Korps für humanitäre Hilfe
Schweizerische Korps für humanitäre Hilfe in Albanien 2019. Quelle: DEZA

Keine Frage: Bei einem Erdbeben dieses Ausmaßes muss alles sehr schnell gehen. Besonders wichtig war es zunächst – neben der Rettung verschütteter Personen – einen differenzierten Überblick über die Lage zu gewinnen. Um diesen zu erhalten, machten sich die Spezialistinnen und Spezialisten zusammen mit Statikerinnen und Statikern daran, die Schäden vor Ort zu beurteilen.

Humanitäre Hilfe muss rasch und effizient erfolgen. Der richtige Einsatz von neuen Technologien macht die humanitäre Hilfe noch schneller und effizienter.

Silvio Flückiger, Stabschef und StV Chef Humanitäre Hilfe 

Dass hier keine Zeit für Zettel und analoge Workflows ist, liegt auf der Hand. Stattdessen setzten die Hilfskräfte in der Nothilfephase für die Schadensbeurteilung von Gebäuden auf die mobile Datenerfassung. Genauer gesagt, auf ein digitales Formular, das relevante Aspekte, wie die Art des Schadens, Beschädigungsgrad und Gebäudestandort, auf einer Karte erfasst – und in eine zentrale Datenbank einspielt. Das Gesamtbild lief in einer Webkarte zusammen, die bereits während der Erfassung die Lage veranschaulichte und den Einsatzkräften und dem Krisenstab an der Zentrale ermöglichte, Hilfsmaßnahmen besser zu überblicken.

Nicht weniger wichtig als die Hilfe unmittelbar nach dem Geschehen, sind die anschließenden Versorgungsmaßnahmen. So wurden in Zusammenarbeit mit dem Militär im Katastrophengebiet Zelte aufgestellt, um die Opfer zu beherbergen. Doch auch hier gab es viele offene Fragen:

  • Wo wurden die Zelte aufgestellt? 
  • Ist der Zugang zum Wasser möglich?  
  • Und: Wie viele und welche Menschen sind in Zelt X untergebracht?  

Für das Monitoring dieser sogenannten Post-Distribution-Phase setzte das Team ebenfalls auf die Werkzeuge des Geoinformationssystems ArcGIS. In der Praxis sah das so aus: Die Helferinnen und Helfer gingen von Zelt zu Zelt und erfassten Güter und weitere qualitative Aspekte mit einer mobilen App. Die Ergebnisse wurden mit einem Dashboard visualisiert und den Entscheidungsträgern an der Zentrale bereitgestellt.

Effizientes Schadenmonitoring mit Hilfe von Dashboards. Quelle: DEZA

Bolivien 2019 und 2020: Gezielt Waldbrände löschen 

Kalifornien und Australien – die beiden jüngeren Infernos sind noch gut in unserem Gedächtnis. Doch die verheerenden Waldbrände im Amazonasgebiet 2019, die Millionen Hektar Tier- und Pflanzenwelt zerstörten, erreichten hierzulande nur einen Bruchteil der medialen Präsenz.

Die Lage von oben: Sentinel-2 Aufnahmen aus dem Living Atlas. Quelle: DEZA 

Für die bolivianischen Behörden war die Lage alarmierend. Um die Feuergewalt in den Griff zu bekommen, forderten sie Hilfe aus dem Ausland an – unter anderem von der DEZA. Wie immer musste es schnell gehen – und koordiniert ablaufen.

Um Löschflüge gezielt planen zu können, mussten die Einsatzkräfte genau wissen, wo sie ansetzen sollten. Einen solchen Überblick können digitale Karten heute – nahezu in Echtzeit – geben. Doch dafür muss die Datenbasis stimmen. Die GIS-Spezialistin Mary Brown von der DEZA erstellte für diesen Einsatzzweck eine Webapp. Diese vereinte hochauflösende Satellitenbilder, die Daten thermischer Sensoren und Grundlagendaten zu abgelegenen Ortschaften und Straßen. Eine besondere Rolle spielte in diesem Kontext die Aufbereitung und Visualisierung von Near-Real-Time Daten der NASA.

  • Operations Room in Bolivien. Quelle: DEZA
    Operations Room in Bolivien. Quelle: DEZA
  • Operations Room in Bolivia
    Operations Room in Bolivien. Quelle: DEZA

Das Ergebnis war eine Nahezu-Echtzeitkartierung der Brandherde. So konnten die Verantwortlichen in der Einsatzzentrale Prioritäten setzen und den Piloten detaillierte Karten zur Verfügung stellen. Heute deckt die Webapp das ganze Land ab und fungiert bei Waldbränden als Entscheidungsgrundlage.

Beirut 2020: Die Grundversorgung strukturiert wiederbeleben

Im August 2020 blickte die ganze Welt nach Beirut. Wohl kaum jemand weltweit hat – trotz dominierender Corona-Thematik – die Explosion in der Hafenstadt überhört.

Die Lage von oben: Vor- und nach der Explosion (Schieberegler betätigen). 

Unmittelbar danach waren die Helferinnen und Helfer des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) im Einsatz. Ihr Fokus lag dieses Mal unter anderem auf unterstützenden Maßnahmen zur Wiederaufnahme des Betriebs zentraler öffentlicher Gebäude: Insgesamt 19 Schulen und 2 Krankenhäuser galt es in Stand zu setzen.

Quelle: Alex Kühni

Doch bevor die Verantwortlichen an konkrete Schritte denken konnten, mussten sie ein umfassendes Bild der Lage gewinnen. Dazu haben die Statikerinnen und Statiker des Soforteinsatz-Teams in der ersten Phase ihre Stabilitätsbeurteilung der Gebäude mittels einer mobilen GIS-App erfasst. Damit konnten alle Ergebnisse rund um die Baustatik inkl. Standort und Bildmaterial direkt für die Berichterstattung verwendet werden. Diese wiederum bildeten die Grundlagen-Dokumentation für die Absprachen mit den lokalen Behörden. Gleichzeitig generierten diese Daten eine laufend aktualisierte Übersicht zu den Hilfsaktionen und diente als Entscheidungsgrundlage für die Krisenleitung.

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In der zweiten Phase nutzen die Schweizer Architektinnen die mobile GIS-App zur Dokumentation der Schäden an den ausgewählten Schulgebäuden, um die konkreten Sanierungsarbeiten mit den Behörden zu planen.

Beirut Helfer EDA
Quelle: Alex Kühni (Beirut)

Nun, in der dritten Phase der Umsetzung der Sanierungsarbeiten, ermöglicht diese Technologie eine automatisierte Erstellung von Projektberichten sowie die Visualisierung der Fortschritte in einem zentralen Dashboard. Damit verfügt die DEZA über ein flexibles und feldtaugliches Instrument zur Projektkontrolle. Gleichzeitig ermöglicht es den lokalen Behörden, die Wiedereröffnung der Schulen planen zu können.

Fazit

Unser Leben findet in den beiden Dimensionen Zeit und Raum statt. Besonders wenn die Zeit drängt, ist der räumliche Überblick entscheidend. Auf Basis digitaler Karten und Geoinformationssysteme lässt sich dieser auf kreative Weise gewinnen.

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Quelle Titelbild: DEZA 


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Wolfgang Emmer
Wolfgang Emmer
ist IT-Redakteur und schreibt am liebsten über Smart Cities und das IoT.
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