Die Welt ist durch COVID-19 in den Krisenmodus geraten. Der Kampf gegen das Virus hält an, doch inzwischen lassen sich erste, wertvolle Lehren ziehen: Daten und daraus aggregierte, aussagekräftige Informationen sind für Behörden und Unternehmen eine wichtige Entscheidungsgrundlage für den Umgang mit den Auswirkungen der Pandemie. Doch die Zeit drängt: Um das Geschäft am Laufen zu halten, ist Tempo angesagt.
Die Herausforderungen, die Unternehmen in Krisenzeiten meistern müssen, sind vielfältig. Sie beginnen bei der effizienten Aufrechterhaltung der Geschäftsaktivitäten. Das Zauberwort heißt hier: Location Intelligence. Sie erlaubt stets den ganzheitlichen Überblick über Betriebsstatus und Risiken an den verschiedenen Unternehmensstandorten.
Geografische Informationssysteme (GIS) wie die ArcGIS Plattform von Esri bieten die nötigen Instrumente, um Daten im räumlichen Kontext zu erfassen, zu verwalten, zu analysieren und zu präsentieren. Und da die Realisierung von konkreten Use Cases gerade in turbulenten Zeiten nicht immer leicht fällt, gibt es zahlreiche vorkonfigurierte Vorlagen («Solutions»). Insbesondere die Business Continuity Solution ist hier zielführend. Sie erlaubt die schnelle Umsetzung von Datenmodellen, Karten und Informationsprodukten – ohne, dass sich eine Organisation selbst mit der Entwicklung beschäftigen muss.
Das Vorgehen in der Praxis
Um die potenziellen Auswirkungen von COVID-19 auf die eigene Organisation besser zu verstehen, eignet sich ein Vorgehen gemäß dem Fünf-Schritte-Modell. Die Business Continuity Solution fokussiert dabei auf die Schritte 4 und 5. Integriert sind dazu Webkarten- und App-Vorlagen zum direkten Gebrauch sowie ein dazugehöriges Datenmodell. Den Härtetest hat die Lösung bestanden, denn das multinationale Team «Digital Business» bei Esri Schweiz und Deutschland hat sie nicht nur selbst schon im Einsatz, sondern auch Kunden bei der Implementierung begleitet, so auch bei der Schweizer Detailhändlerin Migros.
Das Fünf-Schritte-Modell*: Die potenziellen Auswirkungen von COVID-19 auf eine Organisation werden sichtbar.
Schritt 1 – Kartieren der Fälle
Am Anfang steht die Kartierung der bestätigten und aktiven Fälle sowie der Todes- und Genesungsfälle. Damit wird festgestellt, wo COVID-19-Infektionen existieren und aufgetreten sind. Dazu können bereits vorhandene Visualisierungen wie das COVID-19 Dashboard des RKI oder das Dashboard für die Schweiz und Liechtenstein genutzt werden.
Schritt 2 – Raum-zeitliche Karte der Ausbreitung
Zeitliche Karten zeigen auf, wie sich Infektionen im Laufe der Zeit ausbreiten und wo möglicherweise gezielt und schnell eingegriffen werden muss.
Schritt 3 – Karte gefährdeter Bevölkerungsgruppen
COVID-19 wirkt sich übermäßig stark auf bestimmte demografische Gruppen wie ältere Menschen und Menschen mit gesundheitlichen Grunderkrankungen aus. Die Kartierung der sozialen Verwundbarkeit, des Alters und anderer Faktoren hilft die am stärksten gefährdeten Gruppen und Regionen zu überwachen.
Schritt 4 – Karte der individuellen Kapazität
Eine Kartierung der Einrichtungen, Mitarbeiter oder Bürger, medizinischer Ressourcen, Ausrüstung, Güter und Dienstleistungen unterstützt dabei, aktuelle und potenzielle Auswirkungen von COVID-19 zu verstehen und zeitnah darauf zu reagieren.
Schritt 5 – Mit Karten kommunizieren
Mit interaktiven Webkarten, Dashboard-Anwendungen und Story Maps lassen sich aktuelle Situationen schnell vermitteln. *Quelle: Esri Inc.
Bei einer Pandemie ist der räumliche Kontext von größter Wichtigkeit. Für ein Unternehmen bedeutet das: Es können verschiedene Standorte je nach lokaler Situation unterschiedlich betroffen sein, weil sich das Infektionsgeschehen räumlich differenziert und die lokalen Behörden unterschiedliche Maßnahmen ergreifen. Um den Betrieb aufrecht zu erhalten, muss der Überblick gewahrt werden. Gerade bei multinationalen Firmen ist dies umso wichtiger, aber auch umso schwieriger, weil es oftmals eine hohe Anzahl an Betriebsstandorten in einer größeren räumlichen Verteilung gibt. Karten sind hier ein optimales Hilfsmittel: Auf ihnen lassen sich die entsprechenden Informationen darstellen, um auf dieser Basis dann fundierte Entscheidungen zu treffen und diese auch kommunizieren zu können.
In der Krise flexibel bleiben
Die vorkonfigurierte Business Continuity Solution bietet dabei hohe Flexibilität. Beispielsweise können mit web-gestützten Umfragen in kurzer Zeit verschiedene Lagebilder erzeugt werden. Das mögliche Vorgehen dabei: Mitarbeitende berichten in definierten Zeiträumen über ein Webformular, wo sie gerade arbeiten – am Firmenstandort oder im Homeoffice. Dabei können gleichzeitig Informationen über Wohlbefinden, mögliche Symptome oder gar ein positives Testergebnis abgefragt werden. Diese Daten werden dann für die Personalabteilung entsprechend aggregiert und in einem Status-Board angezeigt. Die Informationen können auch aggregiert je Team erfasst und verarbeitet werden.
Verfügbar sind ebenfalls Vorlagen für eine Webumfrage sowie ein Status-Board für Standortverantwortliche und Facility Manager. Damit werden regelmäßig der Status eines Firmenstandortes und insbesondere auch die lokal von den Behörden ergriffenen Maßnahmen erfasst. Ein Facility-Status-Board stellt diese Informationen dann zentral und übersichtlich dar. Sie dienen beispielsweise dem Management als Entscheidungsgrundlage oder den Mitarbeitenden als Informationssystem, um zu sehen, welche Standorte geöffnet und welche Maßnahmen dort eingeleitet wurden.
Fazit: Ein GIS und das Realisieren konkreter Anwendungen kann unter Umständen komplex sein. Die Business Continuity Solution macht die Arbeit leicht: Sie ermöglicht das schnelle Abbilden von Workflows, ohne selbst die Lösung konzipieren zu müssen. Die Solution besteht aus vorkonfigurierten Vorlagen für Webumfragen, Dashboards und anderen Kartenanwendungen sowie dem darunterliegenden Datenmodell. Das spart nicht nur Entwicklungskosten, sondern auch Zeit.
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