Wie viele Corona-Fälle gibt es aktuell in meinem Kreis, meiner Stadt oder Gemeinde? Wie ist der Inzidenzwert? Und: Welche neuen Corona-Regeln gibt es und wie geht es mit den Impfungen voran? Diese und weitere Fragen beantwortet das Corona-Portal des Kreises Euskirchen, das Landrat Markus Ramers im November 2020 freigeschaltet hat.
Wie kam es zum Dashboard für Euskirchen?
Im Stil der Seite des Robert-Koch-Instituts sollten auch für unsere Region mit einem eigenem „Corona-Portal“ alle Infos übersichtlich und verständlich auf einem Blick dargestellt werden. Unser Ziel ist es, unsere Bürgerinnen und Bürger schnell und gezielt durch die allgemeine Informationsflut zu führen. Zusätzlich zu den Fall- und Verlaufszahlen im Dashboard werden wichtige Links und kompakte Informationen zu Verordnungen und Corona-Regeln, Schnelltests, Arbeitgeberinformationen und vieles mehr auf der Kreis-Webseite bereitgestellt.
Wie wurde das Dashboard realisiert?
Für die Darstellung der raumbezogenen Daten in Karten und Diagrammen kam im Rahmen des ArcGIS Online-Zugangs des Kreises Euskirchen der ArcGIS Experience Builder zum Einsatz. Die Einbettung der neuen Apps in die Website erfolgt einfach über einen Link. Die Mitarbeiter der Abteilung Geoinformation, Vermessung und Kataster haben mit dem Experience Builder gleich zwei Apps angefertigt, die in das Corona-Portal eingefügt wurden: Eine für die Verwendung in Desktop-Anwendungen, die andere für mobile Endgeräte.
Welche Prozess-Schritte wurden automatisiert?
Nach der initialen Einrichtung der Web-Apps unter Einbeziehung mehrerer Dashboards und den entsprechenden Geodaten-Diensten durch die Abteilung Geoinformation, Vermessung und Kataster, können die Kolleginnen und Kollegen der Presseabteilung nun über einen ArcGIS Online-Account direkt die aktuellen Zahlen veröffentlichen. Die Fallzahlen werden täglich auf Basis einer Excel-Tabelle im zugehörigen Dienst aktualisiert. Danach sehen alle Nutzer:innen die aktuellen Zahlen im Dashboard. Eine Aktualisierung durch weitere Personen ist nicht notwendig. Dadurch reduzieren wir den Aufwand und sparen Zeit.
Wie ist die Resonanz auf das Angebot?
Im Durchschnitt haben wir rund 20.000 Aufrufe des Corona-Portals pro Tag. Unser Software-Ingenieur Sebastian Stockart hatte innerhalb kürzester Zeit das Corona-Portal im responsiven Webdesign konfiguriert, das die aktuelle Lage auf einen Blick präsentiert. Eine mobile Nutzung des Corona-Portals war für mich sehr wichtig. So kann die Seite auch von mobilen Endgeräten ohne Verlust der Nutzungsqualität aufgerufen werden.
Was ist Ihr bisheriges Fazit zum Dashboard?
Mein Fazit fällt positiv aus. Das Projekt wurde in kürzester Zeit und kostengünstig umgesetzt. Das Dashboard bietet Mehrwert, denn alle Interessierten können sich über die aktuelle Corona-Lage im Kreis Euskirchen informieren. Und da es sich um eine skalierbare Cloud-Anwendung handelt, haben wir keine Probleme mit der Verfügbarkeit: Auch viele gleichzeitige Zugriffe machen die Seite nicht langsamer. Und nicht zu vergessen: Der Schulungsaufwand und die Einarbeitung der Mitarbeiter:innen in die Lösung war äußerst gering.
Wo sehen Sie weiteres Potenzial für intelligent visualisierte Daten auf Karten – über Covid-19 hinaus?
Von Datenvisualisierungen auf Karten können viele Bereiche im Kreis profitieren. Das Geoportal von Euskirchen beispielsweise ermöglicht den Zugriff auf aktuelle Daten des Liegenschaftskatasters. Hier können Informationen über Flurstücksbezeichnungen, Flächengrößen und Lagebezeichnungen abgerufen werden.
Möglich in diesem Bereich ist auch die Meldung von Änderungen im Liegenschaftskataster. Außerdem sind Standorte von Schulen und Kindergärten abrufbar. Über die App ArcGIS Survey123 können wir Bürgermeldungen einbeziehen, unter anderem wenn Straßen beschädigt oder Spielplätze verunreinigt sind. Wir können im Portal Wahlergebnisse zeitnah bereitstellen – mit Visualisierungen über das Abschneiden der Parteien in den einzelnen Gebieten des Kreises.
Außerdem ist ein Geoinformationssystem die ideale Basis, um die interkommunale Zusammenarbeit zu optimieren. Denn: Die meisten Entscheidungen in Kommunen haben einen Raumbezug. Ein Geoinformationssystem schafft hier Synergieeffekte und spart Kosten. Es können schneller fundierte Entscheidungen getroffen werden und die Verwaltung wird bürgernäher.
Hier finden Sie weitere Beiträge zu ArcGIS & Covid-19
- Chip: Live-Karte zeigt den Fortschritt der Impfungen
- Focus Online: Infizierte im Landkreis: Die aktuellen Zahlen für alle Kreise in Deutschland
- XPLR: MEDIA in Bavaria: Datenvisualisierung im Kampf gegen Corona
- Intelligente Welt: Wie funktioniert die Corona-Karte Deutschland eigentlich?
- Computer Bild: Coronavirus-Karte: Verbreitung in Deutschland, Italien, Europa, der Welt
- Netzwelt: Coronavirus-Karte für Deutschland und die Welt
- Chip: Coronavirus-Live-Karte für Deutschland
- Frankfurter Rundschau: Coronavirus-Karten: Aktuelle Fallzahlen in Deutschland
- Business Geomatics: Interaktive Corona-Karte von Esri Deutschland
- IT-Rebellen: COVID-19-Dashboard vom RKI: Präventiv handeln mit digitalen Karten von Esri Deutschland
- Kommune21: Dashboard zu Coronavirus
Lesen Sie in diesem kostenfreien ePaper, wie Organisationen dank Geoinformationssysteme in Pandemie-Zeiten handlungsfähig bleiben.