Die Schweizer Gemeinde Köniz setzt auf smarte Karten. Diese zeigen der Bevölkerung weitaus mehr Informationen als klassische Navi-Apps.
Eva und Max sind mit ihren Kindern in der Umgebung von Köniz unterwegs. Inzwischen haben die Kinder so einige Süßigkeiten gegessen, weshalb Eva und Max Bonbonverpackungen und benutzte Taschentücher mit sich herumschleppen. „Langsam müssten wir den Müll mal wegwerfen.“
Doch wo ist der nächste Abfalleimer? In der Gemeinde Köniz lässt sich diese Frage ganz einfach mit dem Smartphone beantworten – auf Basis einer neuen smarten Karte.
Können das nicht auch Google Maps und Co.?
Keine Frage: Klassische Kartenanbieter liefern viele Informationen. Wenn es aber ins Detail geht, kommt es auf die Datenbasis an. Hier haben die Karten der Gemeinde Köniz die Nase vorne – vor allem in Sachen Aktualität. So kann die Gemeinde individuelle Infos schnell dem Bürger zur Verfügung stellen.
Abfalleimer sind eines der einfachsten Beispiele. Künftig könnte auf der Karte auch die Verfügbarkeit von Parkplätzen angezeigt werden – dank des Internet of Things natürlich in Echtzeit. Es gibt unbegrenzte Möglichkeiten, die Karte noch smarter zu gestalten.
Die Vorteile gegenüber klassischen Maps:
- Höhere Aktualität, insbesondere in Bezug auf Gebäude
- Individuellere Informationen, zum Beispiel Abfalleimer
- Ersatzhaltestellen auf Grund von Baustellen können aktuell eingeblendet werden
- Informationen zu Baustellen und Straßensperren (Dauer, Grund, etc.)
Datenvielfalt visuell in Wert setzen
Möglich macht das Ganze ArcGIS von Esri. In diesem Geoinformationssystem lassen sich Inhalte mit unterschiedlicher Datenbasis miteinander verknüpfen. In Köniz wurden beispielsweise Daten der amtlichen Vermessung und selbst erfasste Daten miteinander kombiniert.
Linien, Punkte und Polygone können so gemeinsam dargestellt oder einzeln visualisiert werden. Anschließend lässt sich das Ergebnis in Form smarter Karten der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen.
„Mit der neuen Könizer Basemap und den Points of Interest hat die Gemeinde Köniz ein gutes Instrument für das Standortmarketing zur Verfügung gestellt.“
Ivo Moser, Dienstzweigleiter DZ Geomatik
Ausblick
Die Könizer Map in ihrer derzeitigen Version ist erst der Anfang. Künftig kann die Anwendung in bester IoT-Manier mit Live-Daten ergänzt werden – und folgende Fragen beantworten: Sind auf dem Parkplatz am Bahnhof noch Plätze frei? Oder: Wann fährt an der nächsten Bushaltestelle der nächste Bus zum Bahnhof Bern?
Eine weitere Möglichkeit ist es, die Bürger aktiv einzubinden – beispielsweise um marode Spielplätze oder beschmierte Wände zu melden oder bestimmte Informationen zu korrigieren und zu aktualisieren.
Hier können Sie selbst den Ortsplan ausprobieren. Weitere Anwendungsbeispiele, etwa eine Gefahrenkarte, finden Sie im Geoportal der Stadt. Falls Sie sich die technische Umsetzung genauer ansehen möchten, werden Sie in diesem ArcGIS Blog-Beitrag fündig.
Autoren:
Mark Wigley
Joshua Porzler
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