Shopping-Center sind heutzutage mehr als einfache Einkaufsstätten. Um den Kundinnen und Kunden ein bestmögliches Erlebnis zu bieten, gilt es, sie attraktiv und vielseitig zu gestalten – eine echte Herausforderung für die zuständigen Center-Betreiber.
Dies ist ein Gastbeitrag von Rüdiger Gartmann (con terra GmbH).
Mit rund 200 Shopping-Centern und einer Verkaufsfläche von ca. 7 Mio. m2 bildet die ECE Marketplaces GmbH & Co. KG Europas Spitze der Shopping-Center-Betreiber. Eine ihrer Hauptaufgaben besteht darin, die rund 20.000 Shops in den Einkaufszentren zu organisieren und zu verwalten. Daraus ergibt sich eine große Menge an Daten, mitunter hoch sensibel, die es effizient zu managen gilt.
Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, setzt ECE auf eine smarte Geo-Lösung – konkret auf ArcGIS Enterprise von Esri in Kombination mit security.manager von con terra. Die Lösung erlaubt nicht nur die effiziente Verwaltung der Daten, sondern nutzt auch die enormen Vorteile der Verwendung raumbezogener Daten.
GIS sorgt für den richtigen Überblick
Die Datengrundlage der Centerverwaltung bilden diverse Tabellen und Datenbanken, welche die Informationen zu den einzelnen Verkaufsflächen und Mietpartnern enthalten. Durch die Anreicherung dieser Basisdaten um raumbezogene Informationen entstehen echte Mehrwerte, sowohl für die ECE Marketplaces als auch die Investoren und Mietparteien.
Auf diese Weise ist es beispielsweise möglich, die Nähe eines Mieters zu Wettbewerbern und Komplementäranbietern zu beurteilen, oder räumliche Potenziale zu identifizieren, um beispielsweise eine Anfrage nach einer Shopfläche zu bedienen.
Um Verwaltungsaufwände zu minimieren und gleichzeitig Mehrwerte für Mietpartner und Investoren zu schaffen, hat ECE-Marketplaces im Jahr 2015 ArcGIS Enterprise eingeführt. So können aus den vorliegenden Daten aussagekräftige Karten erstellt werden und die Gebäude und deren Verkaufsflächen lassen sich als räumliches digitales Abbild der Realität betrachten.
Effizientes Datenmanagement mithilfe des security.manager
Ergänzt wird ArcGIS Enterprise um die Funktionalitäten des security.manager von con terra. Mit dieser Erweiterung zu ArcGIS Enterprise können die Daten nun hocheffizient verteilt und weiterverarbeitet werden, indem Berechtigungen feingranular und individuell verwaltet werden – ein entscheidender Vorteil für ECE Marketplaces.
Diese übernimmt nämlich die Management-Aufgaben für die von ihr betreuten Shopping-Center, Eigentümer sind jedoch unterschiedliche Investoren. Für jeden Investor stellt ECE-Marketplaces ein Asset Management Team bereit. Da Informationen wie Umsätze oder Vertragsdaten von Mietern sowie die Performance eines Centers sensible Daten sind, dürfen die Asset-Management-Teams eines Investors nur die Daten der dazugehörigen Objekte einsehen, jedoch nicht die Daten eines anderen Investors. Andere Daten, wie z.B. die Branchenzugehörigkeit der Mieter oder Lagepläne der Center, sollen hingegen teamübergreifend, d.h. für alle Asset Management Teams, zur Verfügung stehen.
Um diese Separierung von Informationen zu gewährleisten, ohne die Daten für jeden Investor individuell aufzubereiten, hat sich ECE Marketplaces für die Einführung des security.manager entschieden.
Als Erweiterung von ArcGIS Enterprise ermöglicht security.manager die Durchsetzung feingranularer Berechtigungen für publizierte Geodaten. So kann jeder Nutzergruppe die Verwendung derselben Karte und derselben App erlaubt werden. Die Sicht wird aber auf die Informationen beschränkt, die für die jeweilige Nutzergruppe vorgesehen sind. Im Falle der Asset-Management-Teams werden also für jeden Nutzer nur die Daten jenes Investors angezeigt, für den er zuständig ist. Auf diese Weise werden sensible Daten zuverlässig geschützt und Sicherheitslücken sowie Redundanzen vermieden. Statt für jede Asset-Management-Gruppe einen eigenen Dienst pro Thema zu publizieren, wird nun nur noch einer benötigt. Daraus ergibt sich eine deutlich effizientere GIS-Administration.
Das System arbeitet dabei so transparent, dass der Nutzer nicht einmal merkt, dass bestimmte Informationen vor ihm verborgen werden. Auch der Wechsel eines Nutzers in ein anderes Team oder der Wechsel eines Investors kann damit sehr einfach abgebildet werden. Seit der Einführung des security.manager konnten somit Redundanzen in der Verwaltung vermieden und der Pflegeaufwand wesentlich reduziert werden.
Ausblick: Erweiterter Zugriffsschutz und dynamische Berechtigungen
In einem nächsten Schritt wird nun die Bereitstellung der Daten um die Zugriffsberechtigung der Center-Manager erweitert. Dabei ist jeder Center-Manager nur für jeweils ein Shopping-Center zuständig und soll auch über das GIS nicht auf Daten anderer Center zugreifen dürfen. Als besondere Herausforderung müssen sich die Zuordnungen dynamisch ändern können, falls es zu einem Vertretungsfall kommt oder der Wechsel eines Center-Managers bevorsteht.
Dieser Anwendungsfall ist im security.manager besonders effizient abbildbar, da hier nicht für jedes Center eine eigene Berechtigung definiert werden muss, sondern eine einzige dynamische Berechtigung. Diese besagt, dass jeder Center-Manager sein eigenes Center sehen darf. Die jeweilige Zuordnung der Center-Manager zu ihren Centern erhält der security.manager über eine Schnittstelle direkt aus dem führenden System, das diese Zuordnungen verwaltet. Auf diese Weise können manuelle Eingriffe bei Änderungen vollständig vermieden werden. Damit wird der security.manager seinem Anspruch, die GIS-Administration von zeitraubenden Routineaufgaben zu entlasten, umso mehr gerecht.