Luftverschmutzung ist ein Problem, das praktisch alle Bereiche unseres Lebens betrifft – wir atmen überall. Luftverschmutzung hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Gesundheit und das Klima, sondern auch auf die Nahrungsmittelsicherheit. Wir müssen das Thema Luftqualität daher ernst nehmen und Transparenz schaffen.
Der Wille zur Veränderung ist bei den meisten Verantwortlichen vorhanden, es fehlen jedoch klare Ansatzpunkte und Ideen, aber auch Strukturen und Prozesse, wie das Thema wirklich in den Standard der Entscheidungsfindung integriert werden kann.
Lösungen für ein komplexes Thema
Das Start-up Hawa Dawa sieht hier vor allem zwei Hebel, die Abhilfe schaffen können:
- Hawa Dawa erhebt nicht nur Luftqualitätsdaten, sondern setzt sie in einen relevanten Kontext. Durch die Korrelation mit z. B. Wetterdaten, Verkehrsdaten und anonymisierten Gesundheitsdaten lassen sich konkrete Rückschlüsse auf Ursachen und Auswirkungen ziehen. Damit sind die Informationen mehr als Daten, sie dienen als handlungsrelevante Basis für Entscheidungen.
- Das Start-up stellt diese Information in unterschiedlichen Formen zur Verfügung: vom intuitiv bedienbaren Dashboard, auf dem sich die Anwender:innen interaktiv bewegen können, bis hin zu Schnittstellen (APIs), die es ermöglichen, Umweltinformationen medienbruchfrei in der gewohnten Arbeitsumgebung zu verwenden.
Esri unterstützt Hawa Dawa – innerhalb eines Start-up-Programms – dabei eine Schnittstelle zum ArcGIS System zu schaffen. Für viele ArcGIS Nutzer:innen – meist aus dem kommunalen Bereich – ist das eine komfortable Möglichkeit, die Informationen zur Luftqualität in ihrer gewohnten Geo-Anwendung und bereichsübergreifend zu nutzen.
Vom Grenzwert-Monitoring bis zum aktiven Umweltmanagement
Kommunen sind gesetzlich dazu verpflichtet, die Belastung durch Luftschadstoffe unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte zu halten und dies nachzuweisen. Hierzu wurden in den letzten Jahrzehnten an vorgegebenen Stellen hochpräzise Messstationen eingerichtet. Diese Stationen sind jedoch sehr teuer, so dass es selbst in Millionenstädten wie München oder Hamburg nur eine Handvoll davon gibt. Wenn nun das Augenmerk ausschließlich darauf liegt, die Luftverschmutzung genau an diesen Messpunkten unterhalb der Grenzwerte zu halten, kann es zu Maßnahmen kommen, die das eigentliche Ziel aus den Augen verlieren: den Schutz der Menschen. Den Verkehr von dieser Messstelle wegzuleiten oder neben der Messstation Luftfilter aufzustellen, würde das tatsächliche Bild verfälschen.
Nur mit einer Datenbasis, die genügend Details bietet – beispielsweise zeitliche Muster, Luftbewegungen und Wind – und flächendeckende Informationen liefert, lassen sich effektive Maßnahmen ausarbeiten, vollumfänglich bewerten und umsetzen. Der heutige Stand der Geo-Technologie macht diese Ansätze möglich (z.B. ökosensitive Ampelschaltungen und Verkehrsleitsysteme). Schnittstellen schaffen die Voraussetzungen für eine konsistente und bereichs- bzw. referatsübergreifende Nutzung.
Umfassende Datenbasis für jeden Anwendungsfall
Anders als andere Anbieter, deren Ausgangspunkt vorrangig eine globale – dementsprechend eher grobe – Abdeckung ist, geht Hawa Dawa immer vom konkreten Anwendungsfall aus: Was soll am Ende erreicht werden? Welche Daten zur Luftqualität sind vorhanden? Sind diese ausreichend? Und: Welche kontextbezogenen Daten sind relevant? Daraus ergibt sich für die Anwender:innen ein klares Bild, das Ursachen, Auswirkungen und mögliche Ansätze zeigt.
Hawa Dawa nutzt die Möglichkeit, die vorhandenen Luftqualitätsdaten durch seinen TÜV-geprüften IoT-Messnetzwerk-Ansatz zu ergänzen. Dieses hybride Netzwerk, also die Kombination aus bestehender Messinfrastruktur mit moderner, qualitativ hochwertiger IoT Messtechnik, kann die Luftqualität flächendeckend in räumlicher und zeitlicher Auflösung abbilden. Maßnahmen für ein umweltsensitives Verkehrsmanagement und bauliche Entscheidungen zum Schutze der Bürger:innen können so datenbasiert getroffen werden.
Autor:
Martin Montag ist verantwortlich für die kommunalen Kunden und die öffentliche Hand bei Hawa Dawa. Er berät seit über 13 Jahren Kommunen rund um den sinnvollen Einsatz von EDV. Der Diplombetriebswirt ist Branchenspezialist rund um die Digitalisierung der Verwaltung und kennt die aktuellen Herausforderungen der Städte und Gemeinden.